Die magische Schönheit ferner Länder begegnet den Besuchern des Bürgertreffs in diesen Wochen. Die Malerin Elisabeth (Lilli) Ranzmeyer hat die Wände des Raums mit vier Arbeiten aus ihrem umfangreichen Werk dekoriert. Der ehemalige Laden in der Passage gewinnt damit an einladender Atmosphäre und Interesse bei seinen Besucherinnen und Besuchern.
Zwei der Bilder im Doppelformat sind Erinnerung von Lilli Ranzmeyer an ihre Zeit in Tansania. „Maembe Bluu“ (Blaue Mango) und „Bustani“ (Garten) sind sie betitelt. Die Schönheit der Natur und der Menschen aus dem ostafrikanischen Land begegnet die Betrachtenden in kräftigen Farben. „Le Jardin“ (Der Garten) nennt die Malerin ihr Bild aus Marokko. Es ist ihr Versuch, einen Ausschnitt aus dem berühmten „Jardin Majorelle“ in Marrakesch einzufangen. Diesen Garten hat der französische Maler Jacques Majorelle 1923 angelegt. Zu finden sind dort Pflanzen aus allen fünf Kontinenten. „Secret Places – Hidden Waters“, das größte Bild im Doppelformat, gibt die Abgeschiedenheit des australischen Buschlands mit seinen Eukalypuswäldern wieder. Die Ruhe des ins Bild gesetzten Orts strahlt in den Raum hinein.
Lilli Ranzmeyer, Jahrgang 1951, wohnt seit wenigen Jahren in Neuendettelsau. Aufgewachsen in Baden-Württemberg, lebte und arbeitete sie unter anderem in Israel, London und Tansania. Ihr Interesse an der Malerei verdichtete sich während ihrer Zeit in Ostafrika, wo sie die farbstarken Ausdrucksformen faszinierten. Ihre Fertigkeiten erwarb sie autodidaktisch und in Workshops. Meist arbeitet sie mit Öl auf Leinwand, aber gerne auch experimentell, indem sie Altkleider in den Bildern verarbeitet – als Ausdruck dafür, dass Textilien, die oft unter ausbeuterischen Bedingungen hergestellt werden, in der Wegwerfgesellschaft nicht kaum wertgeschätzt werden.