Gemeinschaft in Zeiten von Krieg und Not

Advent – das ist die Zeit, in der man sich gerne zusammensetzt, bei Kerzen, Stollen und Lebkuchen Gemeinschaft pflegt und sich auch innerlich auf Weihnachten vorbereitet. So erklärte Walter Dummert am Freitag (12. Dezember) die Bedeutung der Wochen vor Weihnachten den Gästen einer internationalen Feier im Bürgertreff. Eingeladen waren vor allem Geflüchtete aus verschiedenen Ländern, die in Neuendettelsau Zuflucht gefunden haben.

Gastgeber Dummert begrüßte in sechs Sprachen, um damit den meisten Gästen in der Sprache ihrer Heimatländer gerecht zu werden. Stark vertreten waren vor dem Krieg Geflüchtete aus der Ukraine sowie Angehörige ehemaliger Ortskräfte aus Afghanistan, die teilweise seit mehr als drei Jahren in Neuendettelsau wohnen – und inzwischen arbeiten. Es sei wichtig, sich gegenseitig zu respektieren und zu unterstützen, sagte der Ruhestandspfarrer. Gerade in unruhigen Zeiten und angesichts von Kriegswirren in vielen Ländern.

Den Mitwirkenden war es ein Anliegen, die Geflüchteten ein wenig mit der christlichen Adventstradition in ihrem Gastland vertraut zu machen. Dazu stimmten sie unter der Klavierbegleitung von Ruth Röhlin einige Adventslieder an. Karl-Heinz Röhlin trug zwei von ihm verfasste kurze Texte aus seinem neuen Büchlein vor. Einige Bibelverse aus dem Korintherbrief, die das Liebesgebot unterstreichen, trugen Dummert, Röhlin und Valentina Danijevic in Deutsch, Englisch und Russisch vor. An festlich gedeckten Tischen reichten Ehrenamtliche des Unterstützerkreises Sicherer Hafen zu Tee und Punsch Stollen, Lebkuchen und Plätzchen. Frauen aus der Ukraine bereicherten die Tafel mit Selbstgebackenem. Als kleines Weihnachtsgeschenk erhielt jede Familie einen Kerzenständer, den Armin Stephan in seiner Werkstatt aus Zirbenholz gefertigt hatte.

Die Adventsfeier war der diesjährige Abschluss des Gesprächskreises Deutsch-International, der seit fast drei Jahren einmal in der Woche im Bürgertreff in der Passage stattfindet. Walter Dummert hat ihn ins Leben gerufen, um Geflüchteten, die an unterschiedlichen Sprachkursen teilnehmen, eine Übungsmöglichkeit zu geben sowie sich über gesellschaftliche und kulturelle Themen auszutauschen. Der Gesprächskreis ist inzwischen zu einem Forum des offenen Miteinanders in Neuendettelsau geworden. Das nächste Treffen findet am Samstag, 10. Januar, von 16 bis 18 Uhr im Bürgertreff statt.

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