„Ich sah Dich vom Himmel fallen“

Ist diese Zeile nicht eine ganz starke Liebeserklärung? Vor allem dann, wenn sie in ein melodisches Lied verpackt ist und mit warmer Stimme von der Gitarre begleitet vorgetragen wird? Der ganze Abend am Freitag (31. Oktober) im Bürgertreff war eine Liebesbezeugung – vom Gitarristen Alejandro Conza an die Musik seiner südamerikanischen Heimat.

Sein Liebeslied – übrigens der Refrain zum „Mitsingen“ (nanananana) – widmete Alejandro Conza einer hübschen Putzfrau in Salta, der Folklore-Hauptstadt Argentiniens. Es ist eines jener Melodien, die er als junger Mann selbst geschrieben hat. Während seiner Reisen außerhalb der Heimat Peru, nach Bolivien und eben Argentinien. Die Texte hochromantisch („Wenn der Mond aufgeht, spüre ich, dass ich Dich liebe“), die Komposition von feiner Textur.

Mit seiner Gitarre spielt der 60-Jährige, der heute seinen Lebensunterhalt zu einem wesentlichen Teil als Musiklehrer verdient, ein breites Repertoire südamerikanischer Literatur. Mit sanfter, eindrücklicher Stimme interpretiert er zumeist in Spanisch die nachdenklichen Lieder vom nicht gerade leichten Leben in den Anden, von den Schönheiten dieser kargen Natur, von der aufmerksamen Bescheidenheit der Menschen. Aber auch eine Liebeserklärung in der Inka-Sprache Quechua an seine Großmutter, ein Weihnachtslied, das die Jungfrau Maria verehrt, oder ein fetziges Straßenlied. Und auf besonderen Wunsch außerhalb des Programm „El Condor Pasa“, das peruanische Volksstück von internationalem Rang.

Alejandro Conza, der vor zwei Jahren erstmals im Bürgertreff den „Musikalischen Feierabend“ bestritt, begeisterte an diesem Abend sein Publikum erneut. Und verabschiedete sich mit dem Abendlied von Dietrich Bonhoeffer „Von guten Mächten wunderbar geborgen“. Mit der Zugabe war der Gitarrist nochmals in Argentinien: Er interpretierte „Gracias a la Vida“ (Danke dem Leben) der chilenischen Songwriterin Violetta Parra. Auch das eine ganz starke Liebeserklärung.

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