Bilanz Dorfkino

Das hatte sich Frank Neumann-Staude nicht vorgestellt, als er vor ziemlich genau einem Jahr anregte, anlässlich des Stadtradelns in Neuendettelsau einen thematischen Film zu zeigen. Was „aus Lust und Laune“ geboren wurde, hat sich in knapp zwölf Monaten zu einem erfolgreichen Dorfkino in Neuendettelsau entwickelt. Über 1000 Gäste hat das Kinoteam bisher gezählt, in 69 Vorstellungen liefen Filme über die Leinwand.

Seine Idee, „Dorfkino einfach zu machen“, setzte Frank Neumann-Staude mit viel Engagement mit Begeisterung im Bürgertreff um. Er überlegte sich ein Konzept, stellte die Technik aus seinem privaten Fundus zur Verfügung und begeisterte Mitglieder des Bündnis für Familie dafür, das Projekt mitzutragen. Im Juni 2024 gab es schließlich mit dem prämierten Film „Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“ die erste Aufführung. Im Bürgertreff herrschte Kinoatmosphäre mit Getränken, Popcorn und Slusheis.

Er sei überrascht und begeistert, wie sich das Dorfkino in so kurzer Zeit entwickelt habe, freut sich der Initiator und Macher des Dorfkinos. „Neuendettelsau hat offensichtlich unausgesprochen auf das Kino gewartet.“ Zwar gibt es auch immer wieder schwach besetzte Vorführungen. Doch bei den jüngsten Abendvorstellungen mit den Filmen „Der Buchspazierer“ und „Konklave“ waren alle Sitzgelegenheiten belegt. Das Programm mit aktuellen Spielfilmen und spannenden Dokumentationen stellt Frank Neumann-Staude selbst zusammen. Er kann aus dem großen Pool des Filmklubs Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) auswählen.

Das Dorfkino hat sich für den Bürgertreff als Türöffner zu anderen Projekten bewährt. So entstand eine Zusammenarbeit mit den Wohngruppen von Diakoneo. In deren Turnhalle fanden 29 der 69 Vorstellungen statt; unter anderem im Rahmen des „Ferienspaßes“ sowie vor Weihnachten des Kultfilms „Die Feuerzangenbowle“. Die integrative Kraft des Dorfkinos zeigt sich jedoch auch in der Zusammenarbeit mit dem Bereich Wohnen im kreativen Bereich. Mit der Augustana-Hochschule wird das Dorfkino ab Herbst Vorstellungen haben, erste Kontakte sind im Rahmen des Kernfrankenfests mit Ortsteilen sowie Nachbarorten geknüpft worden.

Möglich ist das Dorfkino nur mit hohem personellen Aufwand. Die Kinotechnik müssen Neumann-Staude und sein Team für jede Vorstellung auf- und abbauen sowie den Bürgertreff umräumen. „Wir versuchen, eine Kinoatmosphäre zum Wohlfühlen herzustellen“, sagt er. Künftig soll das etwas einfacher gehen. Dank einer großzügigen Spende der Sparkassen-Stiftung wird die Kinotechnik im Bürgertreff fest verbaut.

Das Programm des Dorfkinos Neuendettelsau ist unter der Adresse buergertreff-neuendettelsau.de/dorfkino abrufbar. Die nächsten Filme sind „Mia und der weiße Löwe“ (7. Juni, 15 Uhr) in der Turnhalle Heckenstraße 7 sowie „Gainsbourg – Popstar, Poet, Provokateur“ (14. Juni, 20 Uhr) und „Das fliegende Klassenzimmer“ (15. Juni, 15 Uhr) im Bürgertreff in der Passage.

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