Der vor gut einem Jahr eröffnete Bürgertreff ist nach den Worten von Petra Schweigert „eine Bereicherung für Neuendettelsau“. Rund 360 Veranstaltung zeigten, dass eine hohe Nachfrage im Ort für diesen Raum in der Passage bestehe, sagte die stellvertretende Vorsitzendes des Bündnis für Familie in der Jahresversammlung.
Rund ein Drittel der Veranstaltungen waren Offene Treffen, die vorwiegend von Senioren wahrgenommen werden. Daneben nutzten Vereine 36 Mal den Bürgertreff, auch Parteien und Gruppen sowie die Volkshochschule trugen sich in den Belegungsplan ein. Zwei Dutzend Kulturveranstaltungen wurden angeboten. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Arbeit mit geflüchteten Menschen. Petra Schweigert wies darauf hin, dass für Neuendettelsau völlig neue Angebote entstanden sind: etwa regelmäßige Digital-Sprechstunden und Internet-Workshops, ein Strickkreis sowie der zweiwöchentliche Mittagstisch des Seniorenbeirats und der Reparatur-Treff. Ab nächsten Monat komme noch ein Trauercafé hinzu.
„Das alles ist nur möglich dank des hohen Engagements vieler Ehrenamtlicher“, betonte Petra Schweigert. Der Bürgertreff wird maßgeblich von einer Förderung durch die ITZEL-Stiftung aus München sowie aus Spenden und Überschüssen aus dem Getränkeverkauf finanziert. Mögliche Defizite auszugleichen, hat die Gemeinde zugesagt.
Wie aus dem Bericht des Vorsitzenden Eckard Dürr hervorging, ist der Bürgertreff zwar der „Leuchtturm“ des Vereins, doch war für die Vorstandschaft auch darüber hinaus das vergangene Jahr ein sehr arbeitsreiches. Vor allem habe man sich für den Erhalt des Krankenhauses stark gemacht. Dass dies trotz stark unterstützter Petition, Gesprächen mit Politikern und Diakoneo sowie zahlreichen Schreiben nicht gelungen sei, sei ein erheblicher Einschnitt in die Gesundheitsversorgung des ganzen östlichen Landkreises und darüber hinaus.
Nach seiner Einschätzung hat das Bündnis für Familie gut zwei Jahre nach seiner Wiederbelebung seinen Platz im Neuendettelsauer Vereinsleben gefunden. Es entwickle sich zu einem Verein, der Initiativen eine Heimat und Struktur biete. Neben dem Basarteam sind aktuell der Unterstützerkreis Sicherer Hafen, das Bündnis für Demokratie und Zusammenhalt sowie der Zirkus Biscotti von Scott Mayfield unter das Bündnis-Dach geschlüpft. Eingebunden war der Verein auch in die Planungen für das letztlich gescheiterte Gemeindecentrum EineWelt (GCEW).
Für das Basarteam berichtete Andreas Götz von erfolgreichen Basaren in der Grund- und Mittelschule. Dank jeweils rund 100 Mitarbeitenden habe man bei den Basaren Reinerlöse von bis zu 2800 Euro erzielt. Das Geld sei als Spenden an die Kitas, den Hort, Schulen sowie die kommunale Jugendarbeit weitergegeben worden. Ferner habe man an SOS-Kinderdörfer gespendet.
Schatzmeister Wolfgang Kinkelin legte einen umfassenden Kassenbericht vor. Demnach wird das Defizit 2023 aus dem Betrieb des Bürgertreffs etwa 1117 Euro betragen, wobei die Abrechnung der Nebenkosten noch ausstehe. Dank eines Überhangs an Spenden an den Verein und steigender Beiträge der inzwischen 41 Mitglieder sei man aber stets liquide gewesen. Für das laufende Jahr rechnet Kinkelin mit einem geringeren Defizit aus dem Betrieb des Bürgertreffs. Kassenprüfer Hansjörg Dodenhöft bescheinigte dem Schatzmeister eine sorgfältige Kassenführung.
Bei den turnusmäßigen Wahlen unter der Leitung des AWO-Kreisvorsitzenden Peter Sauer erweiterte die Mitglieder die Vorstandschaft für die kommenden zwei Jahre. Sie besteht aus Vorsitzendem Eckard Dürr, Stellvertreterin Petra Schweigert, Schatzmeister Wolfgang Kinkelin sowie Dorothe Wild, Andreas Götz und Manfred Riedel und Armin Stephan als Beisitzer. Als Kassenprüfer wurden Christine Janner und Hansjörg Dodenhöft bestätigt.
In den kommenden Monaten will sich das Bündnis für Familie um weitere soziale Projekte kümmern. Angesprochen wurden in der Versammlung die Themen Bürgerbus, Nachbarschaftshilfe, gemeinschaftliches Wohnen sowie öffentliches Gärteln (Urban Gardening).